Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) vertritt seit 1867 die Interessen von fast 40.000 Mitgliedern im Eisenbahnsystem. Sie setzt sich für faire Entlohnung, qualifizierte Ausbildung und verbesserte Arbeitsbedingungen ein und fördert Solidarität und Nachhaltigkeit im Sektor.
Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) - Eine Tradition der Solidarität und Interessenvertretung
bearbeitenGeschichte und Organisation
bearbeitenDie Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ist die älteste Berufsgewerkschaft Deutschlands, gegründet im Jahr 1867 als Verein Deutscher Lokomotivführer (VDL). Mit über 150 Jahren Geschichte hat die GDL sich von einer spezifischen Interessenvertretung für Lokomotivführer zu einer umfassenden Gewerkschaft für das gesamte direkte Personal im Eisenbahnsystem entwickelt. Heute zählt die GDL fast 40.000 Mitglieder und repräsentiert drei Viertel der Lokomotivführer, 40 Prozent der Zugbegleiter und Bordgastronomen sowie weitere Berufsgruppen der Eisenbahninfrastruktur und -verkehrsunternehmen[2][3][4].
Hauptanliegen und Ziele
bearbeitenDie GDL konzentriert sich auf die Wahrung und Förderung der beruflichen, sozialen, wirtschaftlichen, rechtlichen und ökologischen Interessen ihrer Mitglieder. Zu den Hauptzielen gehören:
- Qualifizierte Aus- und Weiterbildung: Die GDL setzt sich für eine einheitliche und verbindliche Qualifizierungsverordnung für das Zugpersonal ein, um ein hohes Lohnniveau durch gute Aus- und Weiterbildung zu gewährleisten[2].
- Angemessene Entlohnung: Die GDL kämpft für eine faire Entlohnung der Eisenbahner, unabhängig vom Arbeitgeber, und hat den Flächentarifvertrag für das Zugpersonal (BuRa-Zug TV) durchgesetzt[2][3].
- Verbesserte Arbeitsbedingungen: Unter dem Motto „Mehr Plan, mehr Leben“ hat die GDL verbesserte Arbeitszeit- und Ruhezeitregelungen sowie verbindliche Schichtplanungen bei der Deutschen Bahn und anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen durchgesetzt[1][3].
Tarifpolitik und Durchsetzungsfähigkeit
bearbeitenDie GDL ist Tarifpartner der Deutschen Bahn AG und von über 50 privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen. Sie hat bedeutende Erfolge in der Tarifpolitik erzielt, wie den Lokomotivführertarifvertrag (LfTV) und den Bundesrahmentarifvertrag für das Zugpersonal (BuRa-Zug TV), durch die sie die Stundenlöhne für Lokomotivführer signifikant erhöhen und eine Angleichung der Tarifniveaus erreichen konnte[1][3][4].
Werte und Mission
bearbeitenDie GDL ist parteipolitisch und konfessionell unabhängig und bekennt sich zum freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat. Ihre Mission basiert auf der Solidarität und dem Leitsatz „Einer für alle, alle für einen“. Die Gewerkschaft ist sich ihrer Verantwortung gegenüber den Mitgliedern bewusst und setzt sich mit allen gesetzlich zugelassenen Mitteln für die Interessen ihrer Mitglieder ein[3].
Nachhaltigkeit und Initiativen
bearbeitenDie GDL fördert gleiche Wettbewerbsbedingungen zwischen den Verkehrsträgern und setzt sich dafür ein, dass der Verkehrsträger Schiene nicht länger benachteiligt wird. Durch ihre Tarifpolitik und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen trägt die GDL auch zur sozialen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit im Eisenbahnsektor bei[2][3].
Struktur und Präsenz
bearbeitenDie GDL untergliedert sich in sieben Bezirke und etwa 200 Ortsgruppen, was eine starke regionale Präsenz und eine enge Bindung zu den Mitgliedern ermöglicht. Die Jugendorganisation der GDL, die GDL-Jugend, vertritt die Interessen der jüngeren Mitglieder. Die Gewerkschaft gibt zudem die Mitgliederzeitschrift Voraus heraus[4].
Die GDL ist ein starkes und engagiertes Sprachrohr für das Eisenbahnpersonal in Deutschland, das seit Jahrzehnten erfolgreich für die Rechte und Interessen seiner Mitglieder kämpft.