Gegen Vergessen für Demokratie e.V.
Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. ist ein überparteilicher Verein, der sich für die Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen und die SED-Diktatur einsetzt. Er fördert demokratische Teilhabe und zivilgesellschaftliches Engagement durch Bildungs- und Kulturprojekte.
Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.
bearbeitenÜber den Verein
bearbeitenGegen Vergessen – Für Demokratie e.V. ist ein gemeinnütziger, überparteilicher und konfessionell ungebundener Verein, gegründet am 19. April 1993 in Berlin. Der Verein zählt über 2.000 Mitglieder und umfasst rund 40 regionale Arbeitsgruppen, die sich bundesweit für die Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen und das Unrecht der SED-Diktatur einsetzen.
Mission und Werte
bearbeitenDie Hauptmission des Vereins besteht darin, historische Erinnerungsarbeit mit dem Engagement für die Demokratie und die zivilgesellschaftliche Mitgestaltung zu verbinden. Die Ziele umfassen die Aufarbeitung und Bewahrung des Vermächtnisses des Widerstands gegen die Nazi-Diktatur und die SED-Diktatur, die Aufklärung über den Ursprung des Nationalsozialismus und des Faschismus sowie die Darstellung der Opposition, des Widerstandes und der Verfolgung in diesen Systemen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Auseinandersetzung mit Feindbildern, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und anderen Formen des politischen Extremismus, um demokratische Gesinnung zu fördern und Toleranz auf allen Gebieten der Kultur zu unterstützen[1][3].
Schlüsselprodukte und -dienstleistungen
bearbeitenDer Verein realisiert eine Vielzahl von Kultur-, Bildungs- und Informationsveranstaltungen sowie -projekten. Dazu gehören Vorträge, Podiumsdiskussionen, Zeitzeugengespräche, Filmvorführungen, Ausstellungen, Konzerte, Gedenkstättenfahrten und Schülerprojekte. Diese Aktivitäten dienen der politischen Bildung und laden die Teilnehmer ein, über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nachzudenken. Darüber hinaus bietet der Verein Beratung im Umgang mit Rechtsextremismus und unterstützt zivilgesellschaftliche Gruppen in ihrer Arbeit[1][2][3].
Nachhaltigkeitsziele und Initiativen
bearbeitenGegen Vergessen – Für Demokratie e.V. engagiert sich aktiv in der Förderung demokratischer Teilhabe und zivilgesellschaftlichen Engagements. Der Verein hat sich beispielsweise in den öffentlichen Diskussionen über die Entschädigung von NS-Zwangsarbeitern eingebracht, was zur Gründung der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ führte. Diese Stiftung verwaltet den Fonds für die Auszahlung von Entschädigungssummen an die noch lebenden Betroffenen. Der Verein wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert[1][3].
Geschichte und Hintergrund
bearbeitenDie Gründung des Vereins wurde 1989 durch den ehemaligen Widerstandskämpfer Heinz Putzrath initiiert, der eine Plattform für NS-Gegner und Verfolgte in der Sowjetischen Besatzungszone bzw. der DDR schaffen wollte. Unter der Führung des ehemaligen SPD-Vorsitzenden Hans-Jochen Vogel entstand eine überparteiliche Initiative, die sich 1993 offiziell gründete. Die Gründung erfolgte vor dem Hintergrund rassistischer und fremdenfeindlicher Ausschreitungen, um eine starke Stimme für Demokratie und Toleranz zu sein[1][3].