Das Ziel der Entwicklungszusammenarbeit ist, strukturell benachteiligte Länder des globalen Südens durch kooperative Projekte zu fördern. Heute legen viele Institutionen in diesem Feld eine besondere Betonung auf das gemeinschaftliche Handeln. Hintergrund dessen ist eine zunehmende Auseinandersetzung mit der Kolonialzeit, die noch lange zu einer “kommunizierten Überlegenheit” des globalen Nordens führte und in der Folge Projekte oft auferlegte, statt sie gemeinsam zu organisieren.
Durch die Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle ist es heute mit einem Job in der Entwicklungszusammenarbeit verstärkter möglich, dazu beizutragen, dass sich Länder des globalen Südens selbst bestärken und entstandene Probleme bewältigen können. Dadurch wird das Leben der Bevölkerung nicht nur lebenswerter, sondern auch selbstbestimmt. Außerdem hast du viele Möglichkeiten die Nachhaltigkeitsziele der UN zu unterstützen – zum Beispiel im Kampf gegen Armut und Welthunger oder durch die Unterstützung bei der Förderung von Gesundheit und allgemeinem Wohlergehen.
In der Entwicklungszusammenarbeit ist es wichtig, dass du gern mit Menschen zusammenarbeitest, flexibel bist und ein grundlegendes Interesse an Politik und Kultur hast. Da das Berufsfeld immer mit internationalen Akteuren zu tun hat, sind sowohl für Jobs im In- als auch im Ausland erweiterte Sprachkenntnisse gefragt.
Es gibt zahlreiche mögliche Arbeitsbereiche: Je nach Themenschwerpunkt wird fast immer eine entsprechende abgeschlossene Berufsausbildung oder ein Studium vorausgesetzt. Gängige Bereiche sind:
Arbeitgeber:innen im Feld der internationalen Zusammenarbeit sind staatliche Organisationen, wie die GIZ sowie Nichtregierungsorganisationen (NGOs). Bekannte große Organisationen sind zum Beispiel Amnesty International oder Oxfam. Es gibt jedoch auch kleinere, wie die Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt e.V. Es ist zudem möglich bei einem Verbund von Organisationen, beispielsweise beim Berliner Entwicklungspolitischen Ratschlag e.V., tätig zu werden.
Wenn du die Arbeit direkt vor Ort erleben möchtest, kannst du dich bei Entsendeorganisationen als sogenannte Entwicklungshelfer:in zu einem zeitlich begrenzten Dienst verpflichten. Mit Sitz in Deutschland sind dafür besonders bekannt:
Laut “Entwicklungshelfer:innen-Gesetz” (EhfG) handelt es sich bei den klassischen Entwicklungshelfer:innen im Ausland um entsandte Fachkräfte ohne Erwerbsabsicht. Du verpflichtest dich damit zum Dienst ohne finanziellen Profit. Trotzdem sorgen die Organisationen dafür, dass du eine Unterkunft, Verpflegung und Taschengeld erhältst. Darüber hinaus gibt es Familien-, Versicherungs-, und Gesundheitsleistungen sowie Programme, die dich beim Übergang in einen neuen Beruf zurück in Deutschland finanziell unterstützen. Wenn du langfristig im Ausland tätig wirst, zum Beispiel bei der GIZ, verdienst du je nach Erfahrung zwischen 3.000 und 7.000 Euro pro Monat.
Jobs in der Entwicklungszusammenarbeit stehen für ihren sozialen Impact und zielen auch mit einer Tätigkeit in Deutschland nicht auf große Gehälter ab. Trotzdem wird von den meisten Organisationen darauf geachtet, dass du von deiner Arbeit leben kannst. Berufsanfänger:innen können im Inland mit circa 2.500 Euro brutto pro Monat rechnen.